Gardnerian Wicca

Der heidnische Pfad

Gerald Gardner

 

Gerald B. Gardner wurde am 13 Juni 1884 in Blundellsands, England geboren und starb 1964. Seine Familienwurzeln führten bis zu Grissell Gairdners, die als Hexe verfolgt und 1610 in Newburgh verbrannt wurde. Sein Großvater heiratete eine angebliche Hexe und einige von Gardners entfernten Verwandten pflegten Heiden zu sein oder übten Magie der verschiedensten Art aus.

Gardner reiste in jungen Jahren mit seiner Krankenschwester Josephine "COM" McCombie viel durch Europa. Später zog er nach Borneo und anschließend nach Malaysia um. Im Fernen Osten lernte er die Einheimischen kennen und fing an, ihren Glauben zu studieren, welcher sein Leben mehr beeinflusste, als das Christentum seit seiner Kindheit.

Zwischen 1923 bis 1936 arbeitete er im Fernen Osten für die britische Regierung. Sein Job erlaubte ihm sich mit Archäologie zu beschäftigen und zu den alten Städten zu reisen. Durch seine Forschungen, lernte er viel über die Rolle der Göttinnen in den Pantheons der vielen Weltreligionen. Obgleich er ernsthaft durch Asthma beeinträchtigt war, führte er in Europa und Asien ein körperlich-aktives, häufig mit Gefahren verbundenes Leben. Alte Fotos zeigen ihn als mageren Mann in khakifarbiger Kleidung und Pistole am Riemen, die an Indiana Jones erinnern.

1927 heiratete er eine Engländerin namens Donna. Obgleich er ein starkes Interesse am Geheimnisvollen hatte, bekam Gardner nur wenig Gelegenheit diese zu erforschen. Eine Ausnahme bildeten die Freimaurerlogen, die es in den größeren Kolonialstädten gab. Wenn er auf Urlaub in England war, stellte er auch private Forschung über Spiritismus (bei der er stets skeptisch war) an. Während seines Ruhestandes kam er 1936 nach England zurück und fing an, das Geheimnisvolle gründlicher zu erforschen.

Für das britische Unterhaus Englands fing er aufgrund seines archäologischen Interesses wieder an zu reisen. Er besuchte Asien um auch über seine vorigen Leben und -Reinkarnation etwas zu erfahren und zu lernen.

1939 wurde Gardner von einigen Leuten initiiert, die die "Fertigkeit" ausübten. Durch diese Initation wurde er mit dem Stipendium von Crotona an einer geheimnisvollen Gruppe den so genannten Co- Masons, die der Freimaurer Theosophie von Annie Besant folgten, beteiligt. Innerhalb des Stipendiums gab es eine andere geheime Gruppe, die Gardner in ihr Vertrauen schloss. Die Mitglieder behaupteten, erbliche Hexen zu sein, die eine Fertigkeit ausübten, die unter ihnen durch die Jahrhunderte des Familientrainings weiter geführt wurde, unversehrt durch die Zeit der Hexenverfolgungen. Diese Gruppe nannte sich "New Forrest Coven".

Ein paar Tage vor dem 2. Weltkrieg wurde Gardner in den Coven initiiert.

Der Coven mit Gardner versammelte sich und andere Hexen am 31 Juli (Vorabend zu Lugnasad/Lammas) 1940 zu einem Ritual, um die Streitkräfte Hitlers am Eindringen nach England zu hindern. 5 Tage nach diesem Ritual starben einige Mitglieder und ihre Todesfälle wurden auf den Energiefluss des Rituals zurückgeführt. Gardner selbst glaubte, dass seine Gesundheit nachteilig durch den Fall beeinflusst wurde.

1946 wurde Gardner von Aleister Crowley in den "Ordo Templi Orientis (OTO)", einem magischen Orden unter Führung Crowley`s, initiiert. Angeblich erlernte Gardner eine Menge magischer Praxis von Crowley.

Gardner wollte zu jener Zeit etwas über das Überleben der Hexenmagie in unsere Zeit schreiben, aber diese Ausführung war noch gegen das englische Gesetz. Bis 1951, als das Gesetz widerrufen wurde, drückte er seinen Glauben durch die Romane aus, die sich mit der "Kraft" beschäftigen. Gardner verlies seinen "New Forrest Coven" und bildeten seine eigenen Coven. Dort brachte er seine eigenen Ideen, die auf seinen archäologischen Forschungen und auf seinem Wissen aufbaute das er von Crowley und von seinen vielen Jahren der Studien und der Erfahrungen hatte, mit ein. So wurde dies der erste organisierte Wicca- Coven.

1953 führte er Doreen Valiente in sein Coven ein. Die zwei arbeiteten rituell zusammen und schrieben ein unveröffentlichtes Manuskript, das heute noch als Grundlage und als Berechtigung für die Tradition und Ausübung der "Gardnerian Witchcraft" gilt.

 

1960 wurde er zu einem Empfang am Buckingham Palast mit der Anerkennung seiner bemerkenswerten Staatsdiensttätigkeiten im Fernen Osten ausgezeichnet. Im gleichen Jahr initiierte er als eine der letzten Hohepriesterinnen Patricia Crowther. Sie wird als Trägerin des geistigen Erbes Gardners betrachtet und hat viele blühende Coven überall in Großbritannien gebildet.

1963 traf Gardner Raymond Buckland, einen Engländer der nach Amerika umgezogen war und die Tradition Gardners in den Vereinigten Staaten vorgestellt hatte.

Gardner entdeckte für sich die Hexenkunst (Witchcraft), als einen schönen, tiefen, sinnvollen und frommen Weg. Ihr weihte er sein Leben und sammelte viel Material darüber um sie zu erhalten, denn er wusste, dass der Hexenglaube eine Religion ist, die vom Aussterben bedroht war. Während seines Ruhestandes gründete er ein Museum für Magie und Hexerei auf der Insel Man. Gardner starb am 12.2.1964 an Bord eines Schiffes auf der Rückfahrt vom Libanon und wurde am 13.2.1964 in Tunis beerdigt. Das Museum wurde nach seinem Tod noch 9 Jahre lang von Monique Wilson, einer Hohepriesterin weitergeführt. Leider wurde

dann das Museumsgebäude verkauft und das Museumsinventar zog nach Cornwall um.

Witchcraft Gardnerian ist nun seit mehr als 50 Jahren eine der ältesten Traditionen des gegenwärtigen Neo-Paganismus (Neuheidentum). Seine Wiederbelebung eröffnet neue Räume und eine definierte Geschichte. Viele Elemente der Gardnerian Praxis und Liturgien wurden zu anderen Traditionen der Witchcraft, teils durch die einflussreichen Bücher Gardners, teils auf die Ahnenkultverehrung. Gardnerian- Wicca wurde zu der weitverbreitesten Wicca- Tradition der Welt.

Ein echter Gardnerian wird nur jemand, der eine Initiation durch die Priesterschaft eines Coven bekommt, der bevollmächtigt sein muss, in einer direkten, nachvollziehbaren Abstammungslinie zu Gerald Gardner zu sein und einen bestimmten und gleich bleibenden Grundsatz des Unterrichtens und eine Liturgie verwendet. Gardnerians haben das Renommee ernsthaft und wählerisch zu sein. Einzelheiten von Gardnerian, die die alten Geheimnisse ausüben, werden durch einen abgelegten Eid geschützt und dürfen keinen Nicht-Eingeweihten zugänglich gemacht werden. Ein hohes Niveau und Pflichtbewusstsein wird von den Praktikanten gefordert und erwartet. Die Praxis, die für Coven Gardnerian allgemein gilt, ist die Kunst des "Herabziehens des Monde" welches im "Buch der Schatten" festgehalten ist. Dies wird kultiviert durch ein Verhältnis zu den Gottheiten, die dieser Tradition heilig sind. Die Fertigkeit der Gardnerians folgt einem langen Bildungsweg und bezieht magische Praxis, Geheimschwüre, das Erlernen der traditionellen Inhalte u. a. mit ein. Wicca s führen drei Grade der Initiation und der Ausbildung durch. Danach können sie unabhängige Tochter- Coven in einer ununterbrochenen Abstammung bilden. Auf diese Art und Weise wird Gardners Wicca Erbe erhalten und weitergeführt. Von Hexen anderer Traditionen wird dieses Hauptgewicht der Bewahrung und wach- haltens der Gardner-Tradition manchmal als Steifheit angesehen. Tatsächlich besteht eine breite Vielzahl von Veranschaulichungen vieler Themen unter Gardnerians und die Debatten und Diskussion darüber werden rege in der paganen Szene geführt. Es gibt kein Zentralorgan im Witchcraft Gardnerian; jeder Coven ist autonom. Die meisten Gardnerians sehen die Tradition im Kontext einer großen, ausgedehnten Familie. Neuen Suchern auf dem Weg zum Wicca rate ich, Traditionen und Leute zu suchen, mit denen sie glauben verwandt und vertraut zu sein. Jede Tradition hat eine einzigartige Qualität, und es gibt viele Wege.

Der z. Z. einzige, authentisch- deutschsprachige Gardnerian Coven ist der Tempel des Rheingoldes, der in direkter Linie zur Gardnerian Tradition steht. Er ist Anfang 2004 durch Zora und Taranis unter Mitwirkung des britischen Coven "The Circle of Nuana" gegründet worden.

BIBLIOGRAPHIE:

 

Gerald Gardner Books 

Quellen:

Copyright 1999 bei Anna Korn.

Dieser Text wurde im Januar 1999 mit Gardnerian für die Benutzung auf der COGWEB-Traditionseite im Internet besprochen und genehmigt. Ins Deutsche übertragen von Taranis. www.geraldgardner.com

 

 


 

Patricia Crowther

 

 

Eine der letzten Hohepriesterinnen die durch Gerald Gardner am 6. Juni 1960 initiiert wurden, war Patricia Crowther. Seit ihrer Einführung in Wica (Gardner`sche Schreibweise) hat sie durch Veröffentlichung von Büchern, Vorträgen und Interviews das Verständnis für die Alte Religion gefördert. Dies führte zu einer Renaissance des Hexenkultes. Als Trägerin des geistigen Erbes von Gardner hat sie viele Coven in Großbritannien gegründet und nicht mit Aleister Crowley gearbeitet, wie manchmal behauptet wird.

 

Geboren wurde Patricia als P. Dawson am 27 Oktober 1927 in Sheffield / England.

Schon ihre Großmutter Elisabeth (Lizzy) Machon, die aus der Bretagne stammte, war eine Kräuterkundige und Wahrsagerin gewesen. Eine Nachbarin der Dawsons war eine Hellseherin mit dem Namen "Madame Melba" und sie sagte der Familie voraus, dass Patricia die Gabe der Hellsichtigkeit habe und in die Fußstapfen ihrer Großmutter treten würde.

In ihrer Kindheit hatte sie oft Kontakte zu Feen und an einer Geburtstagsfeier wurde sie von den Kindern "Mondelfe" genannt. Sie bekam als Geschenk ein Goldschlangenarmband und ein Kopfschmuck mit Mondsichel (Symbol der Göttin Diana).

In der Schule trat sie in einer Pantomime als Robin Hood auf. Sie war sehr interessiert an Singen und Tanzen und Theater spielen. Sie beschloss die Leitung in einer speziellen Revue mit dem Titel: "Die Legende der Mondgöttin" zu übernehmen. Nach dem Schulabschluss nahm sie eine Karriere im Kabarett als Tänzerin auf und bereiste damit ganz Großbritannien.

Während einer Tournee kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag, ging sie zu einem Hypnotiseur, der sie zurück in vorhergehende Leben versetzte. In einem dieser Leben war sie eine Hexe namens "Polly" gewesen. Das war ungefähr im Jahr 1670 und Polly war eine alte Dame von 66 Jahren. Sie lebte in einer Hütte zusammen mit einer Katze, einem Frosch, einer Henne und einer Ziege. Sie konnte ihre damalige Arbeit und die Leute von damals beschreiben, besonders jene, die sie verachtete. Während der Rückführung nannte Patricia Zahlen und buchstabierte Namen ebenso wie Anweisungen in Form von Reimen.

Patricia konnte zu dieser Zeit weder Namen noch Zahlen wissen. Experten stellten später fest, dass ihre Angaben authentisch waren.

Sie machte noch einige andere Rückführungen und in einem dieser Leben diente sie als Priesterin der Großen Göttin. Sie identifizierte sich viel stärker mit dieser geistigen Priesterin, als sie es mit der alten Dame Polly tat.

 

Während sie an einem Theater in Birmingham spielte, ging sie 1954 zu einem Wahrsager. Er sagte ihr voraus, dass sie ihren künftigen Ehemann aus Übersee in zwei Jahren treffen würde und sein Name Arnold sei. Zwei Jahre später, als sie längst nicht mehr an diese Voraussage dachte, nahm sie einen Sommerjob auf der Isle of White an. Während eines Ausfluges zwischen der Küste von Hampshire und der Insel Isle of White lernte sie einen Mann kennen, der Zauberkünstler und Bauchredner war. Es war Arnold Crowther. Er sollte an einer gleichen Veranstaltung wie sie teilnehmen. Bald schon hatten sie eine Romanze.

Ihr starkes Interesse an Witchcraft fand einen Höhepunkt, als Arnold ihr erklärte, dass er einen Freund, den er schon seit 1939 kannte, habe und der sich damit auskenne. Dies war kein anderer als Gerald Gardner.

 

Einige Zeit vorher wurde auch Gerald Gardner von einer Frau geweissagt, dass er bald eine starke Persönlichkeit weiblichen Geschlechts kennen lernen würde, die er in die Fertigkeit einweihen wird. Nachdem sich Patricia und Gerald nach einigen Treffen kennen gelernt hatten, initiierte Gardner sie 1960 in die Fertigkeit der Hexenkunst. Dies fand in einem eigens dafür hergerichteten Raum auf dem Dachboden eines ehemaligen Stalls in seinem Landhaus in Castletown auf der Isle of Man statt. Ebenso bekam anschließend ihr Mann Arnold die Weihe. Gardner schenkte ihr das Handwerkszeug für Hexen und eine korallenrote Halskette.

Während ihrer Initation hatte Patricia tiefe Tranceerlebnisse in der sie sich als Wiedergeborene in die "Priesterschaft der Geheimnisse des Mondes" sah. Sie sah sich unter laut rufenden, nackten Frauen geführt, die mit ihr so eine Art Spießrutenlaufen zwischen deren Beinen durchführten. Gardner nahm an, dass sie dabei einen Ritus aus einem ihrer vorhergehenden Leben mitbekam.

Am 8. November 1960 führte Gardner ein privates Handfasting (Hexenhochzeit) mit Patricia und Arnold durch. Alle Teilnehmer an dieser Zeremonie waren nackt (skyclad). Die amtliche Hochzeit fand einen Tag später statt. Die Presse berichtete darüber in der Zeitung.

Die Crowthers zogen in ein Haus in Sheffield. Am 11. Oktober 1961 erhielt Patricia ihre Einführung in den zweiten Grad und wurde am 14. Oktober zur Hohepriesterin ernannt.

In der Presse war sie eine gefragte Interviewpartnerin und sie wurde von einem Reporter gefragt, ob sie ein Interesse daran habe, Menschen kennen zu lernen die sich für Witchcraft interessierten? Als sie das bejahte las man dann in der Zeitungsüberschrift: "Hexe sucht Rekruten für Coven". Darauf hin bekam sie viele Anfragen aus der Bevölkerung.

Das erste Mitglied wurde im Dezember 1961 mit einer Probezeit in den neuen Coven aufgenommen. Gleichzeitig führte man die Arbeit mit Gardner fort.

Eine alte Frau namens "Jean aus Ilverness" sah Patricia im Fernsehen und setzte sich daraufhin mit ihr in Kontakt. Sie sagte, dass sie ein 300 Jahre altes Geheimnis der Hexentradition wisse und sie Patricia für angemessen hielt, um mit ihr dies Wissen zu teilen. Zwei Jahre lang korrespondierten die beiden miteinander.

Die Crowthers gaben viele Interviews und Vorträge über die Hexenkunst und schrieben zusammen zwei Bücher: "Die Hexen sprechen" (The Witches Speak 1965, 1976) und "Die Geheimnisse der alten Hexenkunst" (The Secrets of Ancient Witchcraft 1974). Für das Radio BBC Sheffield produzierten sie eine Sendereihe über Witchcraft (Im Banne der Hexerei) die am 7. Januar 1971 ihr Debüt hatte. Ebenso führten sie Orakel und das Vertreiben von Geistern bei Hilfesuchenden durch. Sie schrieben Rituale für die Jahresfeste, Musik und Poesie über die Hexenkunst.

Am 1. Mai 1974 starb ihr Mann Arnold. Doch mehr als zuvor setzte Patricia ihre Öffentlichkeitsarbeit fort um die Anerkennung der Hexenkunst zu fördern. So wurde sie ein häufiger Gast von Interviews im Radio oder Fernsehen und hielt Vorträge in ganz Großbritannien. Sie setzte sich stark ein, die vielen Vorurteile aufgrund der Missverständnisse über die Arbeit und Rituale der Hexen abzubauen. 1978 war sie Stellvertreterin für England auf einer "internationalen Konferenz über das Übersinnliche" in Barcelona.

An ihrem siebzigsten Geburtstag erhielt sie bei der Meditation in einem Kreis Anleitungen von einer Energie die sich "Weise der Kraft und Klugheit" nannte. Diese teilte ihr mit:

"Die Fertigkeit betrifft die Seele und sie ist sich für die Zukunft sicher, das die Lehre des Wassermannzeitalter die Lehre der Sternengöttin ist, deren weise Hand jetzt ihren Kindern zuwinkt und sie auffordern an ihrer Seite zu stehen."

Bibliographie von Patricia Crowther

The Witches Speak (1965)

Witchcraft in Yorkshire (1973)

Witch Blood (1974)

The Secrets of Ancient Witchcraft (1974)

Lid off The Cauldron (1981)

Witches were for Hanging; Novelle (1992)

The Zodiac Experience (1992)

One Witch´s World (1998)

Highpriestess: The Life of Patricia Crowther (1999)

From Stagecraft to Witchcraft: The early years of a High Priestess (2002)

 

Weitere Veröffentlichungen in Zeitschriften wie Gnostica, New Age, Zodiak, Lamp of Thoth

 

Für das Tarot des Alten Pfades (1990) hat sie die drei Karten: Die Sonne, Das Karma und Die Welt gemalt.

Patricia Crowther 1996

 

Raymond Buckland

 

 

Gardnerian Wica in Amerika

Gründer des Seax - Wica

 

Raymond Buckland wurde am 31. August 1934 in London geboren. Sein Vater hatte das Blut eines Zigeuners. Schon mit 12 Jahren brachte ein Onkel ihn dazu sich mit dem Übersinnlichen und dem Spiritismus zu beschäftigen. Über die Jahre wuchs sein Interesse daran und besonders die Hexerei und Magie schien immer mehr in den Mittelpunkt seines Interesses zu rücken. Buckland war sehr belesen und besuchte in jungen Jahren das "Kings -College" in London. Später ging er nach Sussex um dort seinen Doktortitel in Anthropologie zu machen. 1955 heiratete er das erste Mal. Von 1957 bis 1959 diente er bei der englischen Luftwaffe. 1962 wanderte er mit seiner Frau Rosemary in die USA aus. Sie wohnten in Brentwood, Long Island und Raymond arbeitete bei der britischen Fluggesellschaft BOAC.

Sein Interesse am Okkulten ließ ihn aber irgendetwas vermissen, eine unbekannte Sehnsucht plagte ihn. Daraufhin bekam er zwei Bücher in die Hände. Das eine war von Margaret A. Murray "Der Hexenkult in Westeuropa"; und "Witchcraft "von Gerald Gardner, die sein zukünftiges Leben verändern sollten. Vielleicht fand er in den Büchern das, was er bisher vermisste. Er fing an mit Gerald Gardner per Brief und Telefon zu korrespondieren. Daraus entwickelte sich zwischen ihnen eine Freundschaft und so kam es, das Buckland Ansprechpartner und Fürsprecher des Gardnerian Wicca in den Vereinigten Staaten wurde. Im Spätjahr 1963 trafen sich Buckland und Gerald Gardner im Hause von Monique Wilson in Perth, Schottland. Wilson war von Gardner zur Hohepriesterin geweiht worden. Man nutzte die Gelegenheit und beide initiierten Buckland. Im darauf folgenden Winter fuhr Gardner in Urlaub in den Libanon. Auf der Rückfahrt mit dem Schiff erlitt Gardner am 14. Februar einen Herzinfarkt und starb.

Das Interesse an Hexerei in den USA wuchs, nicht zuletzt aufgrund der Bücher, die Buckland veröffentlichte. Sein erstes Buch wurde1969 mit dem Titel ein "Taschenführer des Übernatürlichen" veröffentlicht. Es folgte 1970 "Die Praxis der Hexenkunst - Alten und Neue Kerzenrituale". Im selben Jahr schrieb er unter dem Pseudonym "Tony Earll" seinen Roman "Mu". Buckland ließ sich viel Zeit beim Aufbau seines Coven. Er war sehr vorsichtig und wählerisch bei der Auswahl der Mitglieder und verlangte ein echtes Interesse an der Hexerei und Wica als alte Religion der Großen Mutter. Seinen Namen und seine Adresse versuchte er vor den Medien geheim zu halten. Viele wollten von Buckland initiiert werden und Einigen ging es nicht schnell genug, sodass Sie sich von Buckland abwandten und ihre eigenen Coven gründeten.

Buckland kannte das Hexenmuseum welches Gardner auf der �Isle of Man� führte. Dies animierte ihn so stark, dass er 1973 selbst ein Museum für Hexerei in einem angemieteten Gebäude einrichtete. Er nannte es "Das erste Hexenmuseum der Vereinigten Staaten". Buckland hatte auch selbst schon viele Antiquitäten und Bücher über die Jahre gesammelt. Seine Bibliothek war so groß, dass sie in einem zweiten Gebäude untergebracht werden musste. Im selben Jahr gab er seine Arbeit bei der BOAC auf und trennte sich von seiner Frau Rosemary, mit der er einen Coven führte. Nun fand er genug Zeit sich um das Museum zu kümmern und neue Bücher zu schreiben. Die Leitung des Coven übergab er den von ihnen initiierten, ansässigen HPS und HP Theos und Phönix auf Long Island. Buckland zog mit seinem Museum nach New Hampshire um. Dort lernte er Joan Schneider Helen kennen und heiratete sie. In dieser Zeit fing er an sich vom Traditionsgefühl "Gardnerian" zu lösen, da er der Meinung war, das es seine Bedürfnisse nicht mehr alleine befriedigte. Astralreisen die er innerhalb seiner Hexentätigkeit erlernte und Eclectic - Wicca fügte er seinen Praktiken hinzu. Er entwickelte daraus eine neue Tradition: Das Seax -Wica. Der Name beruht auf dem Erbe der Sachsen, die er für offen und demokratisch hielt. Genauso sollte seine neue Wica -Richtung werden: demokratisch und offen. Anfang der achtziger Jahre zogen Joan und er nach Virginia um. Dort richteten sie eine Fernlehrgangsschule, das "Seax Wica Seminar" ein. In den nächsten 10 Jahren entwickelte sich die Schule gut und sie hatten bis zu 1000 Schüler weltweit als Mitglieder. Buckland wollte einen Kampus dort errichten, dies scheiterte aufgrund von Kapitalmangel. Seine Beziehung in der Ehe verschlechterte sich zunehmend und er ließ sich von seiner Frau scheiden. Er lernte Tara Cochan kennen und heiratete sie. Sie zogen nach Charlotteville (Virginia) und Buckland baute sein Seminar sowie einen Buchverlag namens Taray neu auf. Später zogen Beide nach San Diego um, wo sie ihre "Seax-Wica -Korrespondenzen" weltweit weiterführten. Nach 25 Jahren Aufbau des Seax -Wica in den Vereinigten Staaten zog sich Buckland 1992 von der aktiven Teilnahme an der Schule zurück und zog mit seiner Familie auf eine Farm nach Nord-Ohio. Dort entwickelte er unter Mithilfe von Aidan Breac das "Pecti - Wica", eine Wica Tradition mit schottischen Elementen.

Über all die Jahre hinweg schrieb Buckland nicht nur viele Bücher sondern auch Artikel über "Witchcraft" in vielen Zeitschriften. Er wurde als technischer Berater für Filme wie "Necromancy" von Orson Wells und eine "Macbeth" Inszenierung unter der Leitung von Regisseur William Friedkin "Der Exorzist" zugezogen. Als Vertreter der "Kraft" trat er auch in mehreren Fernsehsendungen in Amerika und Europa auf. Auch seine Liebe zur Schauspielerei brachte ihn auf kleine Bühnen und zu kleinen Filmrollen in Amerika. Er hält Vorträge an Universitäten und Hochschulen wie "New York State University", "Hofstra University", "Virginia City Council in Hampton" und der "Technischen Hochschule New Hampshire". Buckland gehört zu den wichtigsten Hexen Amerika` s und war maßgeblich am Wideraufleben des Hexenkultes in Amerika beteiligt.

 

Das Hexenmuseum steht jetzt im französischen Viertel von New Orleans in der Dumaine Street 523 (Tel. USA....-504-581-1457). Es hat täglich geöffnet und man kann dort auch Führungen durch das Museum bekommen.

 

 

 

Bibliographie von Raymond Buckland:

 

 

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